Rund, flach und energiereich: In den Dinkel Mohnzelten aus der Honeder Naturbackstube stecken viel Tradition und jede Menge süße Erinnerungen.

In Mohnzelten gehört Mohn, und das nicht zu knapp. Aus Österreichs klassischem Anbaugebiet, dem Waldviertel, muss er natürlich kommen, der Grau- oder Blaumohn. 1933 wurde dieser sogar an der Londoner Börse notiert. Wer heute die flachen, kleinen Kuchen mit der süßen Fülle aus der Honeder Naturbackstube probiert, schmeckt sofort: Hier wird am Mohn nicht gespart! Das war nämlich eines der Geheimnisse, die jene Alt-Bäuerin aus Liebenau, zu der Reinhard Honeder früher regelmäßig beim Gaifahren kam, ihm einst verriet. Gern fachsimpelten die beiden dann über Mohnzelten, diese besondere Süßspeise, die die Mühlviertler Bäuerin nicht allzu oft buk und der junge Bäcker so gern mochte.

Ja, es ist mühsam, den Mohn zu ernten und ihn zu stoßen, denn das – ein weiteres Geheimnis – ist für den guten Geschmack der Fülle viel besser als den Mohn zu reiben! Anders als im Waldviertel bäckt die Honeder Naturbackstube die Mohnzelten mit einem Hefeteig statt aus Erdäpfeln. Das liegt eben an vertraulichen Informationen der alten Bäuerin, aber auch Reinhard Honeders Bäckerwissen hat daran seinen Anteil – sowie ein Rezept aus der Familie: Honeders Urgroßmutter Barbara hatte in Südböhmen Köchin gelernt. Die Mohnfülle, fein abgeschmeckt mit Powidl, wird selbstverständlich frisch gekocht in der Naturbackstube.

Die Mohnfülle wird selbstverständlich
frisch gekocht.

Wie Mohnzelten, dieses typische Gericht aus der Bauernküche, das bei der Feldarbeit schnell Energie lieferte, einst entstanden sind, weiß man heute nicht mehr. Geschichten ranken sich aber einige um ihre Hauptzutat. Eine davon erzählte man sich in der Antike:

Die griechische Mythologie glaubte, Mohn sei aus den Tränen der Göttin Aphrodite gewachsen, als diese den Tod ihres Geliebten Adonis betrauerte. Wir glauben das gern, denn diese Mohnzelten schmecken doch einfach göttlich, oder?


Text: Mareike Steger / Fotografie: Robert Maybach