Helga Honeder ist fasziniert von Zahlen. Kein Wunder also, dass sie den kaufmännischen Bereich der Honeder Naturbackstube leitet. Sie selbst fasziniert mit den Zahlen, die sie beim Laufen erreicht – selbst wenn ihre eigentliche Motivation eine ganz andere ist.

Eine bekannte Weisheit besagt, es sei nie zu spät, um den ersten Schritt zu machen. Helga Honeder geht noch ein paar Schritte weiter und sagt: „Es ist nie zu spät, um mit dem Laufen zu beginnen.“ Sie weiß, wovon sie spricht, denn auch wenn sie schon seit ihrer frühesten Kindheit sportlich vielfältig aktiv ist und auch das Laufen immer einen wichtigen Stellenwert hatte, ihren allerersten Marathon absolvierte sie erst mit 40 Jahren – er war ein Geschenk an sie, von ihr selbst. Aber zuerst galt es, sich darauf vorzubereiten, einen 4-monatigen Trainingsplan zu erstellen und gewissenhaft einzuhalten.

Einige Tage vor dem Start führte ihr Sportarzt noch einen Formcheck durch und gab ihr einen ungefähren Ausblick darauf, was auf den 42.195 Metern auf sie zukommen wird: “Du wirst das super schaffen, du brauchst es einfach nur zu genießen.“ Der Sportarzt sollte Recht behalten. Und schließlich stellte sich heraus, dass das wahre Geschenk erst nach dem Rennen auf sie wartete: ein riesen Glücksgefühl.

„Es ist nie zu spät, um mit dem Laufen zu beginnen.“

Auf einen speziellen Ernährungsplan für ihre sportlichen Aktivitäten hat Helga Honeder schon immer verzichtet, sie hält sich lieber an ein ganz einfaches Prinzip: möglichst ausgewogene und regionale Lebensmittel, am besten von Bauern aus der Umgebung. Dass die Honeder
Naturbackstube hochwertige Backwaren produziert, die aus wertvollen Rohstoffen, mit ausgesuchten Körnern und Saaten, sowie vollwertigen Mehlen hergestellt werden, passt da perfekt ins Bild. Während eines
Marathons oder längerer Distanzen hat sie immer Müsliriegel und Sportgel griffbereit, oder sie greift bei einer Labestelle zu Banane und Kuchen.

„Nach einem Lauf gibt’s oft eine ordentliche Portion Nudeln mit Sugo. Es darf aber auch mal ein klassischer Schweinsbraten sein – danach halt einige Tage viel Gemüse und Obst“, verrät sie und bekräftigt, wie wichtig es für sie ist, dass man auch mal sündigen und einfach nur genießen kann. Ihre liebste Sünde: „Ich mag unglaublich gerne Chips. Die passen eigentlich nicht ins Sportlerleben, da muss ich echt aufpassen und mich zügeln.“ Genussvolle Erwähnung erhalten an dieser Stelle übrigens auch Mohnzelten, Polsterzipf und Apfelstrudel.

Helga Honeder hält sich an ein ganz einfaches Prinzip: möglichst ausgewogene und regionale Lebensmittel, am besten von Bauern aus der Umgebung.

Es ist also die Freude an der Sache – sei es bei der Bewegung oder Ernährung – die im Vordergrund steht. Helga Honeder betont, sie sei keine Leistungssportlerin: „Ich habe den Anspruch, bei Laufveranstaltungen mit einem Lächeln ins Ziel zu kommen. Ich muss niemandem mehr etwas beweisen, ich laufe nur für mich.“ Ihre Ziele sind dementsprechend ein Spiegelbild dieser Einstellung: „Ich laufe jährlich zirka 2000 km – und das seit 40 Jahren. Mein Ziel ist es, so lange wie möglich fit und sportlich aktiv zu bleiben. Zeiten und Platzierungen bei Events sind dabei fast nebensächlich.“ Aber, soviel sei verraten, für die heute 58-Jährige ist neben der Freude auch noch ein bisschen Platz für Stolz.

Zum Beispiel über die Ergebnisse in ihrer Altersklasse im vergangenen Jahr: 3. Platz beim Marathon in Wien, 2. Platz beim Halbmarathon in Graz und Sieg beim Staffelmarathon in Linz. Durch den Sport hat sie gelernt: Wenn man sich realistische Ziele steckt, kann man sie auch erreichen – sowohl beruflich als auch privat. Alles, was es dafür braucht, sind – neben bewusster und hochwertiger Ernährung – viel Zeit, Freude, Fleiß und ein langer Atem. Denn das Leben ist ein Marathon.

„Ich habe den Anspruch, bei Laufveranstaltungen mit einem Lächeln ins Ziel zu kommen.“


Text: Robert Wagenlechner / Fotografie: Robert Maybach