Ein guter Teig braucht gute Zutaten. Bei den Eiern für Mehlspeisen und Osterfeierlichkeiten vertraut die Honeder Naturbackstube seit gut 25 Jahren auf die Qualität von Holzmann, dem Eierhof und Teigwarenerzeuger auf der Mühlviertler Alm.

Wenn auf dem Eierhof Holzmann die Hendlküken aus der Brüterei ankommen, geht es ab ins Warme: in den eigenen Stall, wo die Flauschfelle händisch gefüttert und gewässert werden. Ein Einsatz, der sich bezahlt macht, weiß Sonja Holzmann, Geschäftsführerin des Legehendlbetriebs in Königwiesen: „Die Küken kennen uns vom ersten Tag an, wir kümmern uns im Schichtbetrieb um sie, und wenn sie mit 18 Wochen in den Legestall kommen, ist es für sie keine stressige Umstellung.“

Aus den Hühnerställen mit Bodenhaltung gehen pro Woche rund 700 Eier an die Honeder Naturbackstube. Und zur Osterzeit haben die Bäcker Höchstbedarf: gut 9.000 gefärbte Eier für den losen Verkauf plus jede Menge Eier für die Teige, bei denen ohne beste Qualität gar nichts geht: In einem Honeder Osterlamm etwa stecken pro Kilogramm Mehl 20 Eier, in einem Haserl immerhin noch stolze acht.

Vor zweieinhalb Jahren entschieden sich Sonja und Leopold Holzmann dazu, die Küken am Hof aufziehen – als einzige in Österreich.

Seit gut 25 Jahren beliefern die Holzmanns die Honeders mit ihren Eiern. Beim Gaifahren kamen Reinhard Honeder und Senior Holzmann, Sonjas Schwiegervater, ins Gespräch. Damals war die Familie mit ihrem Hendlhof regelrecht exotisch im Mühlviertel, das traditionell eine Grünland- und Milchkuhgegend ist. Heute aber blickt man stolz auf 30.000 Legehennen, die Weizen, heimisches Donau-Soja und gentechnikfreien Mais aus Europa zu fressen bekommen – sowie gemahlene Tagetesblüten und Luzernen, die den Dotter auf natürliche Weise und ohne synthetische Zusatzstoffe schön gelb färben. Geändert hat sich in den letzten Jahrzehnten manches: Heute werden die Eier in der Packstelle am Hof automatisch gestempelt und verpackt. „Das kann sich niemand vorstellen“, sagt Sonja Holzmann, deren Hühnerhof ein beliebter Exkursionsort für Vereine ist. „Alle staunen, wie die Eier auf dem Förderband ruckzuck in Schachteln verpackt werden und hinten ohne Bruch raushupfen.“ Bis zu 20.000 Eier können so pro Stunde sortiert werden. Vor zweieinhalb Jahren entschieden sich Sonja und Leopold Holzmann dazu, die Küken am Hof aufziehen – als einzige in Österreich. Treibender Gedanke dabei war das Tierwohl.

Dass eines Tages all ihre Legehennen in Freilandhaltung leben können, schließt die Chefin zwar aus, dafür fehle der Platz. Doch in einem Jahr wird der Betrieb um Legehendl in Freilandhaltung erweitert werden, schließlich verlangen immer mehr Verbraucher nach Eiern aus solcher Haltung. Dass Hendl schlechte Futterverwerter sind, brachte den Seniorchef schon Anfang der Neunziger Jahre auf eine nachhaltig gute Idee: Er ließ eine Biogasananlage errichten, um die viele Energie zu nutzen, die im Hühnermist noch steckt. Und da auch das zweite Standbein von Familie Holzmann, die Teigwarenerzeugung äußerst energieintensiv ist, passte das gut zusammen. Erweitert um eine Photovoltaik-Anlage und eine Hackschnitzelheizung, ist man hier auf der Mühlviertler Alm seit 2012 energieautark. Versteht sich von selbst, dass nur die eigenen Eier in die hausgemachten Nudeln reinkommen. Diese sind übrigens als einzige in Österreich mit dem AMA-Gütesiegel geadelt.

Seit 2012 ist man am Eierhof Holzmann energieautark.


Text: Mareike Steger / Fotografie: Robert Maybach